Schitour zum Karwendelhaus

Erstellt am: 10.02.2019
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Kurzbeschreibung
Tourentyp:   Skitour
Tourenlänge:   2 Tage
Schwierigkeit:   Leicht?
Karte:   Kompass 26
Region:   Karwendel
Hütten:   Karwendelhaus 1771 m
Gipfel:   keiner

Tourenplaner:   Tscharly
Teilnehmer:  Adolf
Tourentermin:     09. bis 10. Januar 2019
Besonderheiten: Eigentlich keine Skitour - aber man ist unterwegs


Tourenbericht



Im März wollen wir ins Gsiesertal, da soll ich auch eine Skitour machen. Also will ich das mal wieder ausprobieren. Dieses Wochenende passt das Wetter einigermaßen, Lawinenwarnstufe 2 passt auch. So beschließe ich aufs Karwendelhaus zu gehen. Klar, Skifahrerisch nicht der Hit, aber ich will ja nur wissen ob es überhaupt noch ein bisschen geht. Der Adolf geht mit, widerwillig, "das ist keine Skitour", und dazu noch unbewirtschaftet.

Wir fahren am Samstag erst um 9.00 Uhr los, wir müssen ja blos aufs Karwendelhaus aufsteigen, ein Gipfel ist nicht geplant. Vor München staut es sich, alle wollen auf die Ostumgehung, wir eigentlich auch. Aber dann beschließen wir durch München durch zu fahren, die linke Spur geht einigermaßen. Auch der östliche Mittlere Ring läuft und wir erreichen die Autobahn Richtung Starnberg. Wir wollen über Sauerlach und Holzkirchen runterfahren, in Sauerlach staut es aber wieder. Ich weiche nach rechts aus und die Straße nach Bad Tölz ist frei. Weiter nach Lengries zum Sylvenstein-Stausee, dann über Fall nach Hinterriß Richtung Eng bis zum Herzoglichen Alpenhotel 942 m. Hier parken wir um ca. 13.30 Uhr. Um 14.00 Uhr sind wir startklar, gut eine Stunde später als ich gedacht hatte. Zum Karwendelhaus sind es von hier etwa 4 1/2 Stunden. Da wird es wohl dunkel werden bis wir oben sind. Wir werden die Hütte schon finden, also los.

Zuerst gehts flach rein ins Rißtal entlang der Langlaufloipe, bald über eine Brücke rechts über den Rißbach. Jetzt dem Wegweiser Karwendelhaus-Falkenhütte folgen und ins Johannestal aufsteigen, zuerst entlang einer tiefen Klamm. Dann zieht sich der Weg schon lang rein ins Johannestal immer entlang am Johannesbach, nicht immer geht es bergauf. Das wird sich auf dem Heimweg rächen. Um 16.45 Uhr erreichen wir den kleinen Ahornboden mit dem Pürsch-Haus 1399 m. Normalerweise macht man hier eine kleine Pause, aber der Weg ist noch weit und irgendwann wirds auch dunkel - so ziehen wir ohne Pause weiter.


Kleiner Ahornboden 1399 m, 16.45 Uhr



Ab hier gehts jetzt auch kontinuierlich bergauf, schön dass wir eine gute Spur haben. Erstens spart das Kraft und wir brauchen uns keine Gedanken um die Wegfindung zu machen. Aber um 18.30 Uhr ist es aus (das Licht) und ich muß die Stirnlampe aufsetzen. Der Mond hat nur eine schmale Sichel, das Licht reicht nicht. Wir kommen auf den Hochalmsattel 1803 m. Geschafft, das ist der höchste Punkt, zur Hütte ist es nicht mehr weit. Wir rutschen auf den Fellen im Dunkeln runter. Jetzt teilt sich die Spur, der Adolf nimmt die linke ich die rechte. Meine fällt weiter ab, dem Adolf seine hält die Höhe, oder steigt sogar leicht an. Ich will nicht zu weit runter kommen das muss ich alles wieder aufsteigen wenn der Adolf recht hat. Also steig ich jetzt gleich auf. Wir kommen oberhalb der Hütte raus. Meine Spur hätte gepasst, wurst, also runter im Finstern und ohne Spur. Um 19.00 Uhr stehen wir vor dem Winterraum des Karwendelhauses.

Die Tür ist freigeschaufelt, aber nur so weit wie unbedingt nötig. Wir zwängen uns rein. Wie von den Spuren vermutet sind einige Tourengeher da und es ist schon eingeheizt. Wir suchen uns ein Plätzchen und verschnaufen erst mal. Wir sind 5 Stunden ohne Pause und ohne Trinken aufgestiegen, zum Schluss ging es schon hart, aber jetzt sind wir da. Dann ziehen wir die Schischuhe aus und machen es uns gemütlich. Zuerst ein Tee, dann ein Bier - wegen dem Flüssigkeitshaushalt. - Ja hier gibts Bier, das hab ich aber schon gewusst. Dann gibts Brotzeit und danach noch ein bisschen Wein und Schokolade - das hab ich aber selbst mitgebracht.

Am nächsten Tag haben wir es nicht besonders eilig. Wir bleiben etwas länger liegen, die anderen werkeln schon. Als wir dann aufstehen haben die anderen den Herd aber nicht in Betrieb genommen. Die köcheln alle mit ihren Gaskochern rum. Mir macht das nix ich hab noch Tee in meiner Thermoskanne und der Adolf bekommte eine Tasse heißes Wasser für seinen Kaffe von einem der Gaskocher. Wir frühstücken gemütlich und verlassen um 8.30 Uhr fast als letzte die Hütte. Das Wetter ist noch gut und die Östliche Karwendelspitze gegenüber ist gut zu sehen.

Vogelkarspitze 2261 m - Östliche Karwendelspitze 2536 m - Grabenkarspitze 2471 m



Wir haben noch aufgefellt und steigen auf zum Hochalmsattel 1803 m, das ist nicht weit. Hier kommen die Felle runter. Bis zum Kleinen Ahornboden geht es kontinuierlich bergab, auch danach läufts noch ganz gut, besser als ich gedacht hatte. Dann kommen aber drei, zum Glück aber nur kurze, Gegenanstiege. Wir fellen nicht auf, wir tragen die Ski. Um 10.30 sind wir unten beim Auto, das ging schneller als ich gglaubt hatte.

Aber eine arge Plackerei ist das schon. Ich brauch runter genausoviel Kraft wie rauf. Ich glaub ich schmeiß die Tourenski weg. Ich mach keine Tour mehr mit den Dingern. Aber wahrscheinlich werd ich mit dem Adolf im Gsiesertal trotzdem wieder eine Skitour mitgehen. Bis dahin hab ich das schon vergessen wie anstrengend das ist.