| Tourentyp: | Hüttentour, Klettersteige |
| Tourenlänge: | 5 Tage |
| Schwierigkeit: | leicht/mittel |
| Karte: | Kompass Nr. 073 |
| Region: | Dolomiti di Brenta Italien |
| Hütten: | Brentei 2182 m; Tucket 2271 m, Alimonta 2580 m; Agostini 2410 m |
| Gipfel: | Klettersteige |
| Tourenplaner: | Tscharly |
| Teilnehmer: | Birgit, Christa, Uli, Franz, Mathias, Gerti, Maximilian, Thomas, Vera (9 Jahre) |
| Tourentermin: | erste Woche im September 2004 |
| Besonderheiten: | prima Wetter |
Eigentlich wollte ich ja in die Civetta. Doch nach unserer anstrengenden Ortlerüberschreitung haben wir jetzt
ein leichteres Ziel ausgesucht. Wir sind 10 Personen und ich habe versucht zu reservieren, doch kein Hüttenwirt
nahm mehr eine Reservierung an. So versuchen wir ohne Reservierung unser Glück.
Beim Rif. Valesinella betritt man den Nationalpark Brenta, hier soll es noch freilaufende
Braunbären geben. Ein im Umbau befindlicher Weg führt zum Rif. Casinei 1825 m. Hier kann man
sich einen von zwei möglichen Wegen aussuchen. Wir entscheiden uns, über den "Sentiero Violi"
weiter aufzusteigen. Zuerst steigt der Weg leicht an, dann aber gewinnt er nicht mehr an Höhe. Wir
müssen sogar wieder ein Stück absteigen, bevor der Weg erneut ansteigt. So gegen 18.00 Uhr
erreichen wir das Rif. dei Brentei 2182 m. Hier steht, wie bei jeder Hütte in der Brenta, eine
kleine Kapelle (siehe Bild rechts). Direkt dahinter erblickt man die Bocca di Brenta durch die man muss,
wenn man zur Pedrotti-Hütte will.
Wir brechen zeitig auf.
Hier werden die Gurte wieder angelegt. Doch nach 3 Minute kommen wir um eine Kante und ein breites Band liegt
vor uns. Weite Strecken geht es gemütlich auf Bändern leicht weiter, man kann die Aussicht
genießen und braucht sich nicht besonders anzustrengen. Dann kommt ein etwas steilerer Abstieg
über 100 Hm, der ist aber, wie hier fast alles, ausreichend gut abgesichert. Langsam zieht wieder
Nebel auf. Wir müssen etwas aufpassen. Wir wollen über den Sentiero Dallaglacoma
zur Tuckett absteigen und nicht über den Gletscher der Bocca del Tuckett. Deshalb müssen wir
vor dem im Nebel sichtbar werdenden Turm, dem Castelleto Superiore (2700 m),rechts vobei.
Danach kann man sich beim weiteren Abstieg zur Tucket eigentlich nicht mehr verlaufen.
Wir legen die Gurte an und steigen zuerst eine senkrechte Leiter hoch. Weitere Leitern und Seilsicherungen folgen.
Der Anstieg erfolgt auf dem ehemaligen Normalanstieg zur "Cima Brenta". Am Ende des luftigen
"Garibaldi-Bandes", das die Ostwand der Cima Brenta quert, kann man die Cima Brenta besteigen.
Dafür sind ca. 1 1/2 Stunden angegeben. Mit 10 Mann und den Kindern beschließen wir den Gipfel
nicht zu besteigen. Bald danach führen Leitern zu einer
versicherten, steinschlaggefährdeten Firnrinne
(siehe Bild links). - Ich habe das Seil auch schon weniger gespannt gesehen. - Danach gelangt man über
ein breiteres Band zu einem aussichtsreichen Rastplatz.
Auch heute steigen wir über einen kleinen Gletscher auf. In der "Bocca degli Armi" beginnt der
Klettersteig. Kurz bevor wir oben sind rutscht Vera aus und holt sich eine dicke Lippe. Doch über
einen Felsvorsprung und mehrere Leitern erreichen wir bald ein schmales sonniges Band. Hier sind auch die
Schmerzen schnell vergessen.
Kurz nach dem Plateau beginnt der eigentliche Klettersteig mit einer Hängebrücke (siehe Bild oben).
Vorbei an der Punta dell Ideale geht es an Drahtseilversicherungen über zahlreiche Leitern (mehr als 130
Sprossen, die Kinder haben mitgezählt) runter zur Vedretta dŽAmbiez m (Ambiezgletscher). Auf dem
Gletscher sollte man sich rechts halten (Fahnen sind gesteckt) um den Gletscherrand zu erreichen. Dann kann
man im Fels unschwer die Agostini Hütte erreichen.
Heute ist unser letzter Tag. Wir haben einen langen Rückweg vor uns. Durch die
Bocca dŽAmbiez wollen wir vorbei an der Brenteihütte zu unserem Auto absteigen.
Der erste Teil bis zum Vedretta dei Camosei (Camosai-Gletscher) entspricht dem
"Sentiero dell Ideale" Wir steigen also Richtung Ambiezgletscher auf, auf dem
wir gestern abgestiegen sind. Diesmal bleiben wir in Gehrichtung am linken Gletscherrand. So erreichen wir
die mit Drahtseilen versicherten Felsen. Und gewinnen an Höhe. Bald queren wir nach rechts in den
harschigen Gletscher rein. Wir haben nicht für alle Steigeisen dabei. So versuche ich die vorhandene
Spur, so gut es geht, aufzurauhen damit keiner ausrutscht. Das dauert natürlich und wir kommen
der Bocca dŽAmbiez nur langsam näher. Kurz vor erreichen der Felsen wird der Gletscher zwar steiler,
dafür ist aber die Spur auch besser ausgetreten. Ohne Ausrutscher erreichen wir die sicheren Felsen.
Nun geht es steil, aber kurz, die versicherte Scharte hoch. In etwa 10 Minuten haben wir die
Bocca dŽAmbiez erreicht. Von hier hat man eine gute Aussicht ins nahe Adamello
(siehe Bild oben rechts). Auch der Camoseigletscher, über den wir zur Brentei Hütte absteigen
müssen, ist gut einzusehen.