10. Tag - Dienstag 26. August

Braunschweiger Hütte 2758 m - Vent 1895 m

Kompass-Karte:    43 Ötztaler Alpen
Übergänge:   Rettenbachjoch 2990 m, Seiter Jöchl 3051 m  
Hütten:   Talstation Tiefenbachferner 2739 m (Self-Service-Restaurant), Vent 1895 m
Täler:   Venter Tal
Schwierigkeit:     Leicht, (Gletscherübergang)
Bemerkung:   Der Gletscher könnte auch umgangen werden
Losgegangen:   8.10 Uhr    Angekommen:   14.30 Uhr  
Gesamtzeit:   6 h 20 min    Gehzeit:   5 h
Aufstieg:   500 m  Abstieg:   1363 m
Tiefster Punkt:     1895 m  Höchster Punkt:    3051 m

Höhenprofil



Tagesbericht

Wie schon erwähnt war die Braunschweiger Hütte ziemlich voll. Dementsprechend ist auch der Andrang bei der Frühstücksausgabe. Aber heute haben wir keine Eile. Bis nach Vent werden wir es heute schon schaffen. Wir wollen erst um 8.00 Uhr los. Viele der Hüttengäste sind auf dem Fernwanderweg E5, Oberstdorf - Meran unterwegs. Normalerweise führt der von der Braunschweiger Hütte über das Pitztaler Jöchel nach Vent. Momentan ist das Jöchl aber wegen Steinschlag gesperrt. So kommt es, dass ganze Karawanen mit uns Richtung Rettenbachjoch losziehen.
Bevor wir uns in die Schlange einreihen muss Gerti noch einen Wasserschaden beheben. Ihr Wasserbeutel im Rucksack ist ausgelaufen.

So ist eben heute Waschtag.



Deshalb kommen wir auch erst um 8.10 Uhr los, schon wieder 10 Minuten Verspätung. Im Rettenbachjoch 2990 m sind wir schon um 9.00 Uhr oben. Hier verlässt uns die Karawane wieder. Die meisten fahren mit dem Lift in die Talstation des Rettenbachferners, manche steigen auch zu Fuß ab. Wir sind die einzigen die den Rettenbachferner zum Seiter Jöchl queren wollen. Der Rettenbachgletscher ist ein Skigletscher und die Querung hab ich vor 8 Jahren schon mal getestet. Wir haben auf unserer Alpenüberquerung natürlich kein Seil dabei. Ein bisschen mulmig ist uns jetzt doch. Trotzdem gehen wir los. Leicht ansteigend steuere ich auf einen, durch Pistenraupen zusammengeschobenen, Schneeberg zu. Das erscheint mir als sicherster Weg. Danach müssen wir im Abstieg auf das Joch zuhalten. Mit dem Pickel versuche ich mögliche Spalten aufzuspüren. Für den Aufstieg ins Seiter Jöchl 3051 m legen wir die Steigeisen an. Um 9.45 Uhr erreichen wir ohne Spaltensturz wieder festen Boden. "Nicht zur Nachahmung empfohlen."



Der Abstieg zur Talstation des Tiefenbachferners führt nicht mehr über einen Gletscher. Der hat sich weiter nach oben zurückgezogen. Vielmehr steigen wir auf einer planierten Steinwüste, unter Skiliften durch, ab. An der Talstation spielt Musik. Wir suchen den Eingang in das unschönen Self-Service-Restaurant. Wir versorgen uns mit allem was wir brauchen, und setzen uns auf die Terrasse zu einem kleinen Frühschoppen mit Musik.

Giri erledigt hier den täglichen Anruf bei seiner Claudia, er stellt sich mit dem Handy natürlich direkt unter den Musiklautsprecher.

So bekommt Claudia auch sicher mit dass hier ganz schön was los ist im Gamsgebirg.

Nach dem Frühschoppen treffen wir wieder auf die Karawane. Jetzt sind es noch mehr als zuvor. Zwischen der Talstation des Tiefenbachferners und Vent liegt ein viel begangener Höhenweg. So kommen zu den E5-Wanderern, die durch den Verbindungstunnnel Rettenbachferner - Tiefenbachferner kommen, noch die Touristen aus Vent. Die lassen sich mit Bussen rauf fahren und wandern auf dem einfachen Höhenweg wieder runter nach Vent.

Auch wir benutzen den Höhenweg. Leider ist heute die Aussicht nicht besonders, meist ist es neblig. Nur manchmal haben wir freie Sicht in die Stubaier Alpen und können auch den Schrankogel ausmachen. Um 12.15 Uhr ist heute eine halbe Stunde Mittagspause im Weissen Kar 2656 m. Auch hier sind wir nicht die einzigen, ringsum sitzen Wanderer und lassen es sich schmecken. Die Sicht ist inzwischen besser geworden. So können wir dann beim letzten Stück Abstieg nach Vent schon mal einen kleinen Teil unseres morgigen Weges einsehen.

Schon um 14.30 Uhr erreichen wir Vent 1895 m. Hier hat Gerti schon für uns reserviert. Nach kurzer Suche finden wir auch unsere Unterkunft, das Gästehaus Edelweiß, und machen Quartier. Die Hausdame ist auf Zack. Sie holt sofort ein neues Fass Bier, so dass frisch gezapft werden kann. Außerdem ist sie so nett für uns ihre Waschmaschine anzuwerfen. So sammeln wir schnell all unsere Klamotten zusammen. Sie macht die Waschmaschine voll und wir brauchen die Sachen danach nur noch aufzuhängen. Dann sitzen wir unten im Garten in der Sonne und versuchen das Fass zu leeren.

Später kommt noch der Franz zu Besuch. Der muss nachschauen ob es der Ully noch gut geht, außerdem war´s ihm alleine daheim so langweilig. Abends lassen wir uns von unserer Vermieterin ein Wirtshaus empfehlen und gehen alle gemeinsam zum Essen.

Ein gemütlicher Waschtag - solche könnten noch mehr kommen.







  Zurück  
  Weiter  
  Zurück zur Zusammenfassung