Vilnößtal

Erstellt am: 16.12.2016
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Tourentyp:   Herbstwanderung
Tourenlänge:   4 Tage
Schwierigkeit:     Leicht
Karte:   Kompass 699 Südtirol AltoAdige
Region:   Südtirol, Villnößtal
Hütten:   Verlotthof 1400 m, in St. Magdalena (Villnöß)
Gipfel:  keine

Tourenplaner:   Tscharly mit Adolf
Teilnehmer:  Gerti, Birgit, Christa, Gerda
Tourentermin:     29.10. bis 01.11. 2016
Besonderheiten:  Gemütliche Herbstwanderungen


Tourenbericht





Peitlerscharte

Schon länger will ich im Spätherbst mal nach Südtirol, aber dann sind wir meistens doch an den Gardasee runtergefahren. Auch diesmal war´s schon fast wieder so weit. Aber der Adolf hat mich überzeugt, auch das Wetter passt in Südtirol. So packen wir es an, unser Ziel ist das Villnöß-Tal, da kommen die Messnerbrüder her. Eine Unterkunft ist schwer zu finden, aber Adolf erledigt das. Es ist Herbstferienanfang, so fahren wir zeitig los um vor dem Hauptverkehr unterwegs zu sein. Unser Plan klappt und wir sind schon um 10.30 Uhr in unserer Unterkunft auf dem Verlotthof in St. Magdalenen 1400 m (Vilnöß). Wir beziehen schnell unsere Zimmer und brechen dann gleich wieder auf.

Wir fahren rauf Richtung Würzjoch, doch so sehr eilt es nun auch wieder nicht. An der Halslhütte die direkt an der Paßstraße liegt kommen wir nicht vorbei. Wir kehren ein und machen bei bestem Wetter auf der Terrasse erst mal gemütlich Mittag, so kommen wir erst um 13.30 Uhr im Würzjoch 1987 m an.

Das reicht aber noch gut für einen kleinen Ausflug. Wir nehmen den Weg 8A in die Peitlerscharte. Ein gutmütiger schöner Anstieg, teilweise aber im Schatten. Aber oben in der Peitlerscharte 2357 m ist es um 15.00 Uhr noch schön sonnig und wir haben eine tolle Aussicht.




Peitlerscharte 2357 m





Zum Peitlerkofel 2875 m würden wir noch gut eine Stunde brauchen, das ist uns zu lang. Also machen wir uns nach einer angemessenen Pause auf den Rückweg.

Etwa 1/2 Stunde vor dem Würzjoch, der Weg ist schon recht komod und wir marschieren alle 6 im Gänsemarsch dahin, schreit Birgit von hinten: "Vorsicht Stein". Ich dreh mich um und sehe von oben kommend noch einen größeren Stein heranspringen. Jemand wird getroffen und stürzt den Hang runter. Adolf springt sofort den steilen Schotterhang hinunter zu dem Verunfallten. Auch ich, Gerti und Birgit kommen nach, die anderen warten oben auf dem Weg. Wir stellen fest es ist eine Frau die nicht zu unserer Gruppe gehört. Sie wurde irgendwo an der Hüfte getroffen und hat große Schmerzen, wir beschließen die 112 anzurufen. Ein anderes Wanderpärchen hat eine Rettungsdecke dabei, mit der decken wir die Verletzte zu. Nach etwa 15 Minuten ist der Hubschrauber da und die Retter mit Trage sind abgesetzt. Die Profis übernehmen und packen die Frau in die Trage, wir ziehen uns zurück. Bald darauf fliegt der Hubschrauber mit der Frau und den Rettern weg - ab nach Bozen ins Krankenhaus.



Wir wandern das letzte Stück runter zum Würzjoch und blicken noch mal zurück. Direkt über der Unfallstelle ist der Hang genauso steil wie der Hang den die Frau etwa 10 m runtergerutscht ist. Und genau darüber ist eine steile verschneite Felsrinne, da muß der Stein rausgekommen sein, der die Frau getroffen hat. Das war seit den gut 23 Jahren die ich in den Bergen unterwegs bin das erste Mal das wir die Rettung informieren mussten, hoffentlich war es auch das letzte Mal.



Noch zwei schöne Bilder







Günther-Messner-Steig

Hier im Villnößtal, genauer gesagt in der Geislergruppe haben die Messnerbrüder das Klettern gelernt, deshalb gibt es hier auch den Günther-Messner-Steig. Der ist aber nicht in der Geislergruppe sondern in den Aferer Geisler, ein Kleinerer Gebirgsstock nördlich der Geislergruppe, da wollen wir heute hin.

Also fahren wir zwischen Aferer Geisler und Geislergruppe taleinwärts zur Zamseralm 1635 m, hier parken wir. Weiter taleinwärts links haltend suchen wir den Einstieg zum Oberen Herrensteig. Diesem schönen Weg folgen wir zuerst ansteigend im Wald, erst bei 1900 m weicht der Wald und die Aussicht tut sich auf. In einem weiten Rechtsbogen steigen wir jetzt in kargem Gelände weiter rauf. Der Tullen 2653 m kommt in Sicht, auf etwa 2500 m machen wir kurz eine Beratungspause. Es ist schon nach 12.00 Uhr, wenn wir den Tullen noch besteigen wird´s für den Steig fast knapp. So beschließen wir also gleich den Günther-Messner-Steig anzugehen.

Der Einstieg ist gleich erreicht und wir kraxeln die erste Rinne rauf ohne rechts die Seilsicherung zu benutzen. Nach der Felsrinne folgt wieder Gehgelände. Bald sind wir auf über 2600 m oben, hier haben wir die gleiche Aussicht wie auf dem Tullen. Ich geh nun den Grat weiter, auf schmalem ausgesetzem Pfad wechselt der Weg auf die Nordseite. Hier liegen noch Schneereste von den ersten Schneefällen in diesem Herbst. Danach wird der Weg noch ausgesetzter, ich drehe um und frag die Gerda was sie denn so meint. Wenn sie hier kein gutes Gefühl hat dann drehe ich mit ihr um, das war von Anfang an so ausgemacht. Sonst dauert die Tour zu lang im ausgesetzten Gelände.

Adolf geht mit Birgit und Christa weiter den Günther-Messner-Steig. Wir entscheiden uns für´s umkehren, Gerti begleitet uns.




Im Abstieg nimmt Gerti mit Gerda die Drahtseilversicherung, ich kraxle wieder die Rinne runter. Als wir aus dem Steig raus sind machen wir erst mal Pause. Die anderen drei werden ihre Zeit brauchen um den Steig zu gehen, also haben wir Zeit. Das Wetter ist gut und wir bleiben länger sitzen, aber irgendwann müssen wir los, sonst sind die anderen drei doch noch vor uns unten.

Tullen 2653 m



Abstieg



Kurz vor 17.00 Uhr sind wir unten in der Zamser Alm, unsere Wanderfreunde sind noch nicht da. Das wundert uns jetzt fast ein bißchen, später erfahren wir dass die Kaserillalm auf 1920 m offen war, da sind die drei natürlich eingekehrt, klar. Eine schöne Tour, sowohl unsere wie auch der Günther-Messner-Steig.



Adolf-Munkel-Weg

Heute ist das Wetter auch wieder schön, so fahren wir wieder hinter zur Zamser Alm. Das ist auch der Startpunkt für den Adolf-Munkel-Weg den wir heute gehen wollen.

Wir sind heute nicht sehr früh dran, der Weg läuft nordseitig unter der Geislergruppe entlang, also ziemlich schattig. Der erste Aufstieg Richtung Kreuzjoch liegt auch im Schatten und der Weg ist teils noch gefroren. Auf etwa 1930 m zweigt der Adolf-Munkel-Weg rechts ab. Ein schöner abwechslungsreicher Wanderweg der in leichtem auf und ab unterden Geislerspitzen entlangzieht.

Kurz nach 12.00 Uhr kommen wir an einen Abzweig, hier geht´s zur Geisleralm, da wollen wir hin, ich will da hin. Doch die anderen Seppels sagen. "Es ist zu früh für die Hütte" - kann ich nicht verstehen, doch das hilft mir nix, ich muss weiter wandern. Also bleiben wir auf dem Munkelweg, sehr schön, 1 1/2 Stunden später kommen wir auf die Brogleshütte 2045 m, die hat schon geschlossen, sehr schön. Von hier kann man nach St. Ulrich rüber, muss ich aber nicht, sagen die anderen fünf, ich darf den Weg wieder zurückwandern. Sehr Schön, sag ich, also wandern wir den Munkelweg wieder 1 1/2 Stunden zurück.

Um 14.30 Uhr kommen wir auf die Gschnagenhardtalm, die ist bewirtschaftet aber voll. Also weiter zur Geisleralm 1996 m, die ist aber nur ein paar Meter entfernt. Hier darf ich bleiben sagen die anderen fünf. "Sehr Schön", sag ich und suche mir einen Platz an der Sonne. Ein toller Aussichtsplatz unter den Geislerspitzen mit dem Sas Rigeis 3025 m, man sieht sogar das Gipfelkreuz. Ich darf bis 16.45 Uhr sitzen bleiben dann steigen wir über die Duslerhütte wieder ab zur Zamser Alm, rein in den Schatten. Eine sehr Schöne Tour, wirklich. Anderntags fahren wir noch nach Brunneck ins Speckmuseum.


Gschnagenhardtalm



Geisleralm 1996 m