Skitour zur Schwarzwasserhütte im Kleinwalsertal

Erstellt am: 10.03.2014
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Kurzbeschreibung
Tourentyp:   Skitour
Tourenlänge:   2 Tage
Schwierigkeit:   Leicht/mittel
Karte:   Kompass 3
Region:   Kleinwalsertal
Hütten:   Schwarzwasserhütte 1620 m
Gipfel:   Hählekopf 2058 m, Steinmandl 1981 m

Tourenplaner:   Adolf
Teilnehmer:  Tscharly
Tourentermin:     08. und 09. März 2014
Besonderheiten:  Sonnige, gemütliche Skitour mit Firn und Pulverschnee bei bester Sicht


Tourenbericht



Faschingsdienstag abends ruft noch der Adolf an. Ich hatte heute frei und schon ein Bier getrunken. Dem Adolf seine Rosi will noch nicht heim, er fragt ob ich noch mit zum Fuchsbeck komme, blöderweise sag ich ja. Nach noch ein zwei Bier lasse ich mich vom Adolf zu einer Skitour überreden. Adolf hat leichtes Spiel, er will auf die Schwarzwasserhütte im Kleinwalsertal. Da hab ich vor über 30 Jahren meine allererste Skitour gemacht, da wollte ich schon immer mal wieder hin. Außerdem ist für´s Wochenende ein SuperSonnenWochenende gemeldet.

Anfahrt - Hählekopf 2058 m - Schwarzwasserhütte 1620 m


Pünktlich um 4.00 Uhr kommt der Adolf am Samstag bei mir vorbei, wie am FASCHINGSDIENSTAG ausgemacht. Wir werfen meine Sachen ins Auto und Adolf kutschiert uns ins Kleinwalsertal. Er hatte behauptet, "das schaffen wir in 3 1/4 Stunden". Das war nicht zu viel versprochen, um 7.20 Uhr kommen wir auf dem Parkplatz für Tourengeher bei der Talstation der Ifenbergbahn 1270 m an.

Schon um 7.40 Uhr haben wir unsere Skier angeschnallt und wandern los. Es ist noch nichts los hier. Die Lifte machen erst später auf. So ziehen wir fast alleine rein ins Schwarzwassertal. Fast ohne Höhe zu gewinnen laufen wir bis kurz vor die Melköde 1346 m, hier zweigen wir dann rechts ab. Geradeaus würde es weiter direkt zur Schwarzwasserhütte gehen. Wir wollen aber zuerst rauf zum Hählekopf. Auf etwa 1450 m wird der Hang schneelos, wir schnallen unsere Skier an den Rucksack und steigen etwa 100 Hm auf. Eine schweißtreibende Angelegenheit, hier brennt nämlich jetzt schon die Sonne rein. Doch bald haben wir es geschafft, wir können die Skier wieder dahin schnallen wo sie hin gehören. Weiter gehts im Schnee, so soll es sein.


Auf etwa 1750 m erreichen wir ein Plateau. Rechts steht der Hohe Ifen hinter uns die Allgäuer Alpen, vor uns links gehts weiter Richtung Gipfel. Um 10.30Uhr ereichen wir den Hählekopf 2058 m, nur einer ist schon auf dem Gipfel. Die Aussicht könnte nicht besser sein. Der nahe Ifen und die Allgäuer Berge zeigen sich von ihrer besten Seite. Die Mädelegabel kann ich gleich zwei mal ausmachen, komisch eigentlich.







Trotz der tollen Rundumsicht ziehen wir bald unsere Felle ab und verlassen den Gipfel. Von der Schwarzwasserhütte kommend steigen ganze Horden auf. Bald wird es eng hier auf dem Gipfel. Noch bevor die ersten eintreffen ziehen wir ab. Ich bin ja kein toller Tiefschneefahrer. Die ersten Skischwünge in diesem Jahr, aber der Schnee ist gut, so komm ich schon einigermaßen runter in den Gerachsattel 1752 m. Der Adolf hat seinen Spass. Vom Gerachsattel kann man zur Schwarzwasserhütte in leichtem Gefälle vorfahren, man muss nicht schieben. Schon um 11.45 Uhr erreichen wir die Schwarzwasserhütte auf 1620 m.

Wir bekommen ein Plätzchen auf der sonnigen Sonnenterasse. Ich besorg uns erst mal zwei Bier. Dabei frag ich noch nach ob wir ein Lager bekommen. Der Adolf wollte zwar reservieren hat aber keine Reservierung bekommen. Trotzdem bekommen wir ein Plätzchen, alles ist gut.





Nach dem zweiten Bierchen will der Adolf eigentlich noch mal aufsteigen und einen schattigen Hang runterfahren. Ich kann ihn aber überzeugen das die Schneeverhältnisse bestimmt nicht mehr gut sind, so bleiben wir sitzen. Beim dritten Bier tauschen wir den Sitzplatz, sonst ist nur eine Gesichtshälfte verbrannt. Gegen 17.00 Uhr wirft die Dachrinne Schatten und wir verschwinden in der Hütte. Mit unseren zwei Brotzeitplatten die wir bestellen und nicht ganz schaffen verschaffen wir unseren Tischnachbarn noch eine kleine Vorspeise vor ihrer Halbpension. Später trinken wir noch ein Glas Rotwein bevor wir pünktlich um 22.00 Uhr zur Hüttenruhe schlafen gehen. Wir haben zwar noch immer kein zugewiesenes Lager, aber ein Tischnachbar hat mir erzählt dass ganz oben noch freie Lager sind. So ist es dann auch, Adolf nimmt gleich das erste das er sieht. Das sind drei aufgestapelte Matratzen im Treppenhaus. Ich find auch noch was im Lager. Wir haben beide wunderbar geschlafen.

Steinmandl 1981 m - Neuhornbachhaus 1650 m - Neuhornbachjoch 1843 m - Schwarzwasserhütte 1620 m - Heim


Adolf ist schon da als ich 5 Minuten nach 7.30 Uhr zum Frühstück komme. Vor 7.30 Uhr war der Gastraum aber eh noch abgesperrt. Wir beide sind bald mit Frühstücken fertig. Trotzdem muss ich mich sputen. Adolf hat heimlich vor dem Frühstück schon seine Felle aufgezogen, verrät er mir, so bin ich also in Verzug. Aber es klappt schon noch alles, die Kramerliesel ist nicht dabei so stehen wir um 8.00 Uhr beide mit angeschnallten Skiern vor der Hütte.

Alle anderen sitzen noch beim Frühstück als wir losziehen. Es ist trotz der frühen Zeit schon sonnig und wir folgen einsam unserer Aufstiegsspur. Ich darf vorausgehen, das ist prima, so kann ich mein Tempo gehen. Über den Ostrücken steigen wir auf zum Steinmandl. Hinter einem Schattenbaum, hier ist es noch etwas eisig, haut´s mich zweimal hin, so hat der Adolf mal was zu lachen. Um 9.00 Uhr sind wir auf dem Gipfel vom Steinmandl 1981 m. Kein Mensch außer uns ist da, einsame Touren im Kleinwalsertal, wenn man zeitig dran ist.






Wir wollen südseitig abfahren. Gestern Abend hat mir einer erzählt, hier ist gegen 11.00 Uhr guter Firn. Da sind wir jetzt natürlich etwas früh drann. Oben ist es dann auch noch etwas harschig. Doch je weiter wir runter kommen desto besser firnt es auf. Hier krieg auch ich ein paar Schwünge hin. Das Kreuzmandl umfahren wir fast ohne Gegenanstieg.

So erreichen wir gegen 9.45 Uhr das Neuhornbachhaus 1650 m, das ist ein privater Alpengasthof. Die Terrasse ist sonnseitig ausgerichtet und wir lassen uns auf der bequemen Bastgarnitur nieder. Da muss der Adolf jetzt durch, ein kleiner Frühschoppen ist angesagt. Hätten wir unsere Mädels dabei wären wir 100 Meter vor der Hütte rechts in unseren Sattel aufgestiegen um Unkosten für unnötigen Spritz zu vermeiden. Heute sind wir zwei aber nur zu zweit, das können wir uns schon leisten.

Die Übernachtungsgäste, eine Niederländer Gruppe mit Ötztaler Bergführer, sind schon unterwegs erzählt der Hüttenwirt. So gehört sich das auch. Bei diesem Wetter muss man früh unterwegs sein sagen wir und ich bestell mir noch eine Radelhalbe.


Kurz nach 10.30 Uhr gehen wir weiter, Wir steigen auf ins Neuhorbachjoch 1843 m. Links liegt der Falzkopf den hab ich dem Adolf schon ausgeredet. Ich dachte wir fahren hier vom Joch ab. Der Adolf will aber weiter Richtung Kreuzmandl und eine Schattenrinne abfahren, "da gibt´s Pulverschnee", sagt er. Die hat er gestern schon vom Hählekopf aus gesehen. Gut, dann zieh ich mir meine Fellskier eben wieder an und schlapp die 50 Hm noch auf dem Schneegrat mit rauf, ich werd schon runterkommen. Im letzten Sattel vor dem Kreuzmandel fellen wir dann ab. Der Adolf hatte recht, der Schnee ist gut, Pulver etwa 20 cm, hier komm sogar ich einigermaßen runter.

Unten haut´s mich dann aber doch noch rein. Der Adolf ist sofort zur Stelle und macht ein Bild, aber das sei ihm dann auch vergönnt. Wir müssen hier dann noch mal auffellen um wieder in den Gerachsattel 1752 m zu kommen. Da waren wir schon gestern mal. Von hier fahren wir wieder runter zur Schwarzwasserhütte 1620 m. Die erreichen wir um 12.30 Uhr. Die Terrasse ist wieder sonnig und schön, trotzdem brechen wir nach einem Bier auf und fahren ab. Alles Schöne hat auch sein Ende. Bis zur Melköde 1364 m läuft es gut runter, dann folgen wir annähernd dem Schwarzwasserbach. Im Skaterschritt, solang ich das aushalte kommen wir gegen 13.20 Uhr zum Auto. Dem Adolf seine Wurstsemmel die er beim weggehen gestern vergessen hat liegt noch auf dem Autodach. Hätten wir ein Bier draufgestellt, das hätte bestimmt jemand ausgesoffen, so sind sie die Leut.


Eine Super Sonnige Schneeoptimale ADOLFTOUR. Schade dass es meine letzte Skitour war.