3. Tag - Montag 07. September

Rif. Garibaldi 2845 m - Albergo Zebru 1690 m

Kompass-Karte:    72 Ortler
Übergänge/Gipfel:    Stilfser Joch 2757 m, Passo Platigliole 2908 m,
Hütten:   Bormio Wirtshaus 1225 m, Albergo Zebru 1690 m  
Täler:   Valfurva
Schwierigkeit:     schwer
Bemerkung:   unmarkierter Abstieg
Wetter:   sonnig


Losgegangen:   8.45 Uhr    Angekommen:   17.00 Uhr  
Gesamtzeit:   8 h 15 min    Gehzeit:   6 h 45 min
Aufstieg:   309 m  Abstieg:   1925 m
Tiefster Punkt:    1240 m  Höchster Punkt    2908 m 

Tagesbericht

Heute haben wir bestes Wetter, schon als wir aus der Hütte rausgehen scheint die Sonne. Etwa 100 Hm tiefer liegt das Stilfser Joch 2757 m, da steigen wir gleich runter. Direkt gegenüber sehen wir den Passo Platigliole 2908 m, das ist unser nächstes Nahziel.

Etwa 1/2 Stunde später stehen wir im Passo und suchen unseren weiteren Weg. Wir müssen südlich weiter, soviel ist klar. Das Gelände ist freundlich aber verschneit und es weist kein Wegweiser in unsere Richtung. Ich bin mir aber sicher, hier müssen wir lang, also los. Wir steigen in gutmütigen verschneitem Gelände leicht fallend ab, dann finden wir vereinzelt Steinmännchen. In der Ferne können wir dann einen größeren Steinmann ausmachen, auf den halten wir zu.


Wüster Abstieg

Ab hier fällt das Gelände zunehmend steiler ab. Das letzte Steinmännchen ward gefunden, dann verließen sie uns, die Steinmännchen. Wir suchen unsern Weg selber in zunehmend steiler werdenden Gelände, manchmal müssen wir wieder zurückkraxeln weil es nicht weiter geht. Wir sind kurz davor aufzugeben als ich eine Steinrinne finde, die auf eine steile Geröllrinne runter führt. Das könnte klappen. Wir beschließen es zu versuchen, ich kraxle die Steinrinne runter und räum den größten Schutt raus, die Mädels folgen. Auch die Geröllrinne ist nicht schön, aber wir kommen heil runter. Das waren gut 150 Höhenmeter unangenehmes Gelände.

Gegen 11.30 Uhr haben wir den Talgrund 2550 m (Vedretta) erreicht. Dieser Abstieg war aus der 50.000 Kompasskarte nicht ganz so rauszulesen, aber klar, der Weg ist nur schwarzgepunktet eingezeichnet. Das war ein Versuch und wir haben es geschafft. Unser Weiterweg ist auch schwarzgepunktet und wir müssten noch mal rauf auf 3000 m. Unser Problem, Schnee und keine ersichtliche Markierung. Wir müssten nach Gefühl gehen und hoffen die richtige Scharte zu erwischen. Das machen meine Mädels (zum Glück) nicht mit, so planen wir um. Ich hab zwei Dosen Bier dabei, also machen wir Pause und einen neuen Plan.




In der Karte ist eie Skitour eingezeichnet die von unten kommt, da steigen wir ab. So müssten wir auf einen markierten Weg kommen, das klappt auch. Der Weg würde direkt ins Val del Braulio auf die Passstraße runterführen, das wollen wir aber nicht. Also begeben wir uns linkshaltend noch mal in unmarkiertes Gelände und suchen in leichtem Auf und Ab die Höhe haltend den Weg Nr. 4, und finden ihn auch.

Jetzt gehts wieder leichter und schneller voran. Wir haben auch wieder Wegweiser die nach Bormio weisen, da müssen wir jetzt hin. In meiner Karte, die ich dabei hab, ist das aber alles nicht mehr drin. Unser jetziger Weg weicht zu weit ab von der geplanten Route. Aber die grobe Örtlichkeit haben wir im Kopf, wir waren erst im Juli im Val Zebru und beim Monte Zebru.

Auf 2365 m treffen wir auf eine alte Kriegsstellung, das Dorf Buse.

Hier war italienische Artillerie aufgestellt um die Passstraße, die vom Stifser Joch kommt, in der engsten Stelle des Val del Braulio zu verteidigen.



Von hier steigen wir zuerst auf einem alten Militärversorgungsweg und später durch Wald in Serpentinen ab bis auf 1700 m. Hier kommen wir unvermittelt raus auf die Passstraße die vom Stilfser Joch nach Bormio führt. Der folgen wir ein kurzes Stück, es gibt keine andere Möglichkeit. Bei 1550 m kommen wir zum Bagni Vechi, das alte Bad von Bormio. Ab hier können wir die Straße verlassen und auf schöneren Wegen durch den Park absteigen zum Bagni Nuovi auf etwa 1330 m. Es zieht sich noch etwas bis wir um 16.15 Uhr nach Bormio 1240 m reinkommen und gemütlich im Wirtshaus sitzen.

Bormio liegt im Valfurva, unsere gebuchte Übernachtung ist im Seitental Valle delle Zebru, etwa 6 km entfernt. Sicher, wir könnten das noch zu Fuß erreichen, aber wir rufen ein Taxi und ersparen uns den Straßenhatscher. Um 17.00 Uhr erreichen wir unser Quartier das Albergo Zebru 1690 m und machen Quartier.


Auch hier gibt´s unseren Schnaps, den Braulio.





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